Ringe vs. Schlingentrainer im Calisthenics

Ringe vs. Schlingentrainer im Calisthenics

Ein in Sportforen immer wiederkehrendes Thema ist: „Was ist besser, Ringe oder Schlingentrainer á la TRX?“. Gerade im Street Workout und Calisthenics Bereich eine heiß diskutierte Frage. Was von beiden ist der heilige Gral im Bodyweight Training? Was soll ich mir zulegen und warum?

Um diese Fragen zu beantworten müssen wir uns beide Trainingsgeräte eingehender anschauen und eine Art Vergleich anstellen.

Einsatzbereich
Beide Trainingsgeräte sind variabel und fast überall einsetzbar. Auf Gurtsystemen basierend, benötigen beide nur einen erhöhten Platz als Aufhängung. Besonders geeignet sind hierfür Bäume, Pflanzgerüste, Torbögen, Spielplätze, Gerüste oder ähnliches.

Während TRX Schlingentrainer (V-förmige Aufhängung) nur einen Befestigungspunkt haben, benötigen Ringe zwei Punkte an denen sie aufgehängt werden.

Dadurch das beide gewichtsarm sind und wenig Platz im Rucksack wegnehmen, sind sie leicht transportierende Outdoor-Trainingsgeräte. Hinzu kommt ihre einfache Konstruktion, welche eine schnelle Installation mit wenigen Handgriffen möglich macht.

Unterschiede
Schlingentrainer sind für relativ simple Übungen konstruiert. Es gibt sie in jedem Fitnessstudio, dass im Bereich functional Training aufgerüstet hat und fast jeder kann sie nach kurzer Einführung benutzten. Man kann sagen, die Leute haben weniger „Angst“ vor ihnen als den Ringen, welche aufgrund der aus dem olympischen Ringturnen bekannten Übungen komplexer wirkt.

Mit Schlingentrainern kann die gesamte Muskulatur trainiert werden, sowohl der Oberkörper als auch der Unterkörper. Häufig werden beispielsweise Übungen wie Crunches für die Bauchmuskulatur, Bulgarien Split Squats für die Beinmuskulatur, Liegestütze oder Ringrows für die Arme und den Rücken in den Schlingen ausgeführt.

Bei diesen Übungen sind die Arme oder Füße auf dem Boden platziert sind. Schlingentrainer erfordern eine hohe Körperstabilität, vor allem im Rumpfbereich, der dauernd auf Spannung gehalten werden muss und eignen sich aufgrund ihrer Instabilität zur Stärkung der Tiefenmuskulatur. Körperbeherrschung wird geschult und funktionelle Muskulatur aufgebaut. Also nichts was Turnringe nicht auch können.

Nichtsdestotrotz sind sie alles andere als für Calisthenics geeignet. Übungen wie Muscle ups oder beispielsweise Dips sind nicht unmöglich, aber nur schwer umsetzbar. Bei Dips werden die Arme durch die V-förmige Aufhängung oft in Mitleidenschaft gezogen und zerkratzt. Es ist davon abzuraten.

Ringe zählen zum Bereich des Geräteturnens und stellen eine olympische Disziplin dar. In erster Linie sind Turnringe dazu gemacht, das wir uns nur an den Armen hängend frei über dem Boden bewegen. Wir schweben mit Hilfe unserer Kraft aus Armen, Rücken und Rumpf.

Beim Calisthenics an Ringen geht es oft um fortgeschrittene „Turner-Moves“ wie Planche, Iron Cross, Maltese und Muscle ups. Es ist widersinnig diese Figuren mit Schlingentrainern zu üben. Dafür sind sie einfach nicht gemacht.

Während Schlingentrainer über eine einfache Übungsvielfalt verfügen bei denen irgendwann Schluss ist, kann man mit Ringen von simplen Übungen bis zu hoch komplexen Figuren progressieren.

Preis
Wie bei allem gibt es verschiedene Preisstufen. Günstige Ringe sind schon für knapp über 20 Euro zu haben.

Schlingentrainer dagegen gibt es schon für unter 20 Euro, wobei hier wie auch bei den Ringen zu sagen ist: Qualität hat seinen Preis. Und wer schlau ist, investiert lieber ein paar Euro mehr und erfreut sich lange Zeit an seinem Trainingsgerät, anstatt sich im nachhinein über die neue Anschaffung zu ärgern.

Ich habe vor über 2 Jahren 70 Euro in meine Turnringe investiert und bin sehr zufrieden.
Empfehlenswerte Adresse für Turnringe: www.turnringe24.de

Abschließend kann man relativ einfach abwägen, ob man Ringe oder Slingtrainer wie TRX benötigt. Es stellt sich die Frage: welche Art von Training möchtest du machen?

Möchtest du einen funktionellen Zuwachs deiner Muskulatur und durch Stabilitätsausgleich deine Tiefenmuskulatur mit vielen Crunches und anderen Bauchübungen oder Liegestützen trainieren, bist du mit Schlingentrainern gut aufgehoben. Denn Schlingentrainer erhöhen wie die Ringe auch die Rumpfstabilität und Körperspannung.

Willst du jedoch neben einem funktionellen Muskulaturaufbau auch Muscle Ups, Klimmzüge und Dips machen, bist du mit Turnringen besser dran. Da hier bessere Griffmöglichkeiten gegeben sind sowie zwei Aufhängungspunkte die den Übungen Dips und Muscle ups mehr Freiraum geben.

Alle Übungen die man mit Schlingentrainern ausführt, kannst du auch wunderbar an den Ringen machen und sogar darüber hinaus.

Während die Übungsvielfalt der Schlingtrainer in Bezug auf fortgeschrittene Turnfiguren wie Maltese oder Iron Cross limitiert ist, sind mit den Ringen keine Grenzen gesetzt.

Lass dich auf jeden Fall nicht von der anfänglichen Komplexität des Ringturnens einschüchtern. Es gibt genügend hilfreiche Trainingspläne und Tutorials, welche dich über Progressionen von A bis Z zu den beeindruckendsten Ringfiguren führen. Für Street Workout und Calisthenics ein unerlässliches Tool.

„Ringe sind das beste Tool, wenn es um Krafttraining für den Oberkörper geht. Das liegt daran, dass sie frei verstellbar sind und sich unabhängig voneinander bewegen können. Durch diese Eigenschaften kann man eine Vielzahl an unterschiedlichen Übungen & Progressionen ausführen (…). Durch die freie Beweglichkeit der Ringe ist eine erhöhte intermuskuläre Koordination gefragt, um die Bewegung zu stabilisieren. Zusätzlich passen sich die Ringe den individuellen Gelenkbewegungen an (…).„

Cali Move aka Sven Kohl von Calisthenic Movement

Kurz gesagt: spar deine Euros und kauf dir lieber Ringe anstatt Schlingtrainer, denn Ringe ersetzen diese vollständig und ermöglichen eine Vielzahl weiterer Calisthenics Übungen.

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