Körpergröße und Gewicht im Calisthenics
Körpergröße und Gewicht im Calisthenics
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Nach dem letzten Artikel zum Thema „Wie lerne ich den Muscle up“ , geht es heute in Kolumnenform um das Thema Körpergröße und Körpergewicht im Calisthenics-Sport.
Ich betreibe seit 3 Jahren Calisthenics und habe mit der Zeit feststellen müssen, dass ich mit den Maßen 1,91 m Körpergröße und einem Kampfgewicht von 90 kg eher zur Ausnahme im Street Workout gehöre. In Deutschland sind mir vielleicht gerade mal eine Handvoll Leute mit diesen Körperverhältnissen bekannt, die Calisthenics betreiben.
Je kleiner und leichter man im Calisthenics-Sport ist, desto größer wiegen die Vorteile. Ist quasi wie beim Turnen. Schaut man sich zum Beispiel die Sieger der Veranstaltung beim Worldcup in Stuttgart an, so sieht man, dass der Franzose Cedric Douge, der dort gewann, schätzungsweise gerade so an die 1,65 m Marke ran reicht.
Die optimalen Größenverhältnisse
Ich behaupte die optimale Größe für Street Workout liegt etwa bei 1,70m – 1,75m bei einem Gewicht von 65kg -75kg.
Dieser Sache habe ich am Anfang keinerlei Bedeutung beigemessen. Erst im Laufe der Zeit fiel mir auf, dass es Übungen gab/gibt, bei denen es unwahrscheinlich erscheint, dass ich sie wie manch anderer mit kleineren Körperverhältnissen in relativ kurzer Zeit beherrschen könnte.
Insbesondere Skills wie der Frontlever und der Planche scheinen utopisch. Dies zu verstehen hat mich einige Monate Training ohne Fortschritt gekostet. Wenn du für Moves Monate trainierst ohne einen „Progress“ festzustellen, ist das extrem demotivierend. Natürlich kann dem auch ein falsches Training zugrunde liegen…
…jedoch gibt es unzählige Beispiele von Sportlern aus dem Calisthenics Bereich, die über eine Körpergröße bis 1,85m verfügen und beispielsweise einen Frontlever ohne Probleme beherrschen. Mir ist allerdings fast niemand bekannt, der 1,90m überschreitet und einen Frontlever halten kann (bis auf Ivgeny Shcherbyna ). Oder kennst du noch jemanden?
Es scheint also einen Zusammenhang bezüglich Körpergröße/Gewicht und der Fähigkeit bestimmte Übungen auszuführen zu geben.
Die Sache mit den Hebelkräften
Auf der Suche nach Antworten im World Wide Web stolperte ich immer wieder über den Begriff „Hebelkräfte“. Es scheint hier also einen Zusammenhang zu geben.
Fakt ist bei kleineren Athleten ist die Strecke von Drehmoment zu Körperschwerpunkt kürzer als bei einem entsprechend größeren Menschen.
So ist anzunehmen, dass wenn der Masseschwerpunkt sich weiter von den Extremitäten entfernt befindet, die Ausführung der Übung entsprechend schwerer ist. Das lässt den Schluss zu, dass ein längerer Hebel und hohes Gewicht einen größeren Drehmoment benötigen.
Ich bin kein Physikexperte, aber es erscheint irgendwie logisch, dass längere Extremitäten, die auf den Körper wirkende Hebelkräfte erhöhen und somit Übungen nicht unwesentlich schwerer gestalten.
Jedoch muss hier angemerkt werden, dass doch eigentlich bei steigender Last auch die Kraft proportional ansteigen und damit das Hebelverhältnis unverändert gleich bleiben sollte. Oder irre ich mich da?
Da gibt es noch eine Sache bezüglich der Balance. Geht man beispielsweise in den den Handstand, reichen bereits 1-2 cm, die man vom richtigen Winkel abweicht, um die Balance zu verlieren und zu kippen, da sich der Körperschwerpunkt weiter weg vom Boden befindet. Je länger die Person desto größer die Hebelwirkung.
Wie du doch alles erreichen kannst!
Ein schwererer und größerer Körper ist bis zu einem bestimmten Punkt ein Nachteil im Calisthenics Sport. Trotzdem ist es nicht unmöglich, wie einige Beispiele beweisen, komplizierte Street Workout Element zu erlernen.
An deiner Körpergröße wirst du nichts verändern können, es sei denn du schneidest dir die Beine oder andere Extremitäten ab. Aber da das ja auch nicht im Sinne des Erfinders ist, kannst du nur noch an deinem Gewicht schrauben. Wenn du also ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hast, verliere sie. Das wird deine Performance verbessern.
Ansonsten liegt es wie immer am Wille und Fleiß. Meist scheitert es daran, dass du nicht lange genug an einer Übung arbeitest und zu schnell aufgibst. Ich schließe mich da in Bezug auf den Front Lever nicht aus.
Am Ende kann man es mit den passenden Worten von Steven Low sagen: trainiere hart, trainiere regelmäßig und trainiere smart. Nimm nicht dein Gewicht und deine Körpergröße als Ausrede dafür, dass du etwas nicht kannst. Vielmehr solltest du dich darauf einstellen, dass dein Training für bestimmte Übungen einfach zeitintensiver sein wird und einen längeren Zeitraum als ein paar Monate in Anspruch nimmt (teilweise Jahre).
Wenn du dann als großer Mensch diese schweren Skills beherrschst, sieht es umso beeindruckender aus!
Falls du damit nicht zufrieden bist, dann nimm doch wieder deine überdurchschnittlichen Extremitäten als Ausrede! 😉
Ich betreibe seit 3 Jahren Calisthenics und habe mit der Zeit feststellen müssen, dass ich mit den Maßen 1,91 m Körpergröße und einem Kampfgewicht von 90 kg eher zur Ausnahme im Street Workout gehöre. In Deutschland sind mir vielleicht gerade mal eine Handvoll Leute mit diesen Körperverhältnissen bekannt, die Calisthenics betreiben.
Je kleiner und leichter man im Calisthenics-Sport ist, desto größer wiegen die Vorteile. Ist quasi wie beim Turnen. Schaut man sich zum Beispiel die Sieger der Veranstaltung beim Worldcup in Stuttgart an, so sieht man, dass der Franzose Cedric Douge, der dort gewann, schätzungsweise gerade so an die 1,65 m Marke ran reicht.
Die optimalen Größenverhältnisse
Ich behaupte die optimale Größe für Street Workout liegt etwa bei 1,70m – 1,75m bei einem Gewicht von 65kg -75kg.
Dieser Sache habe ich am Anfang keinerlei Bedeutung beigemessen. Erst im Laufe der Zeit fiel mir auf, dass es Übungen gab/gibt, bei denen es unwahrscheinlich erscheint, dass ich sie wie manch anderer mit kleineren Körperverhältnissen in relativ kurzer Zeit beherrschen könnte.
Insbesondere Skills wie der Frontlever und der Planche scheinen utopisch. Dies zu verstehen hat mich einige Monate Training ohne Fortschritt gekostet. Wenn du für Moves Monate trainierst ohne einen „Progress“ festzustellen, ist das extrem demotivierend. Natürlich kann dem auch ein falsches Training zugrunde liegen…
…jedoch gibt es unzählige Beispiele von Sportlern aus dem Calisthenics Bereich, die über eine Körpergröße bis 1,85m verfügen und beispielsweise einen Frontlever ohne Probleme beherrschen. Mir ist allerdings fast niemand bekannt, der 1,90m überschreitet und einen Frontlever halten kann (bis auf Ivgeny Shcherbyna ). Oder kennst du noch jemanden?
Es scheint also einen Zusammenhang bezüglich Körpergröße/Gewicht und der Fähigkeit bestimmte Übungen auszuführen zu geben.
Die Sache mit den Hebelkräften
Auf der Suche nach Antworten im World Wide Web stolperte ich immer wieder über den Begriff „Hebelkräfte“. Es scheint hier also einen Zusammenhang zu geben.
Fakt ist bei kleineren Athleten ist die Strecke von Drehmoment zu Körperschwerpunkt kürzer als bei einem entsprechend größeren Menschen.
So ist anzunehmen, dass wenn der Masseschwerpunkt sich weiter von den Extremitäten entfernt befindet, die Ausführung der Übung entsprechend schwerer ist. Das lässt den Schluss zu, dass ein längerer Hebel und hohes Gewicht einen größeren Drehmoment benötigen.
Ich bin kein Physikexperte, aber es erscheint irgendwie logisch, dass längere Extremitäten, die auf den Körper wirkende Hebelkräfte erhöhen und somit Übungen nicht unwesentlich schwerer gestalten.
Jedoch muss hier angemerkt werden, dass doch eigentlich bei steigender Last auch die Kraft proportional ansteigen und damit das Hebelverhältnis unverändert gleich bleiben sollte. Oder irre ich mich da?
Da gibt es noch eine Sache bezüglich der Balance. Geht man beispielsweise in den den Handstand, reichen bereits 1-2 cm, die man vom richtigen Winkel abweicht, um die Balance zu verlieren und zu kippen, da sich der Körperschwerpunkt weiter weg vom Boden befindet. Je länger die Person desto größer die Hebelwirkung.
Wie du doch alles erreichen kannst!
Ein schwererer und größerer Körper ist bis zu einem bestimmten Punkt ein Nachteil im Calisthenics Sport. Trotzdem ist es nicht unmöglich, wie einige Beispiele beweisen, komplizierte Street Workout Element zu erlernen.
An deiner Körpergröße wirst du nichts verändern können, es sei denn du schneidest dir die Beine oder andere Extremitäten ab. Aber da das ja auch nicht im Sinne des Erfinders ist, kannst du nur noch an deinem Gewicht schrauben. Wenn du also ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hast, verliere sie. Das wird deine Performance verbessern.
Ansonsten liegt es wie immer am Wille und Fleiß. Meist scheitert es daran, dass du nicht lange genug an einer Übung arbeitest und zu schnell aufgibst. Ich schließe mich da in Bezug auf den Front Lever nicht aus.
Am Ende kann man es mit den passenden Worten von Steven Low sagen: trainiere hart, trainiere regelmäßig und trainiere smart. Nimm nicht dein Gewicht und deine Körpergröße als Ausrede dafür, dass du etwas nicht kannst. Vielmehr solltest du dich darauf einstellen, dass dein Training für bestimmte Übungen einfach zeitintensiver sein wird und einen längeren Zeitraum als ein paar Monate in Anspruch nimmt (teilweise Jahre).
Wenn du dann als großer Mensch diese schweren Skills beherrschst, sieht es umso beeindruckender aus!
Falls du damit nicht zufrieden bist, dann nimm doch wieder deine überdurchschnittlichen Extremitäten als Ausrede! 😉
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1 Kommentar
ABDAB sagt 3 Jahre zuvor
Die Hebelverhältnisse dürften keine starke Abhängigkeit von der Körpergröße haben, denn sie werden allein durch die körperlichen Proportionen (Längenverhältnisse der Gliedmaßen untereinander und zur Größe der Gelenke) bestimmt. Was den Unterschied ergibt, ist die Tatsache, dass die Kraft quadratisch, die Masse aber kubisch mit der Körpergröße zunimmt.
Zum Thema Größenvergleich kann man übrigens auch eine andere Perspektive einnehmen: Größere Leute haben den Vorteil, dass sie beim Training keine Zusatzgewichte brauchen!